Hirnhautentzündung

 

Meningokokken sind Bakterien, die Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Blutvergiftungen (Sepsis) verursachen. Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch beim Anhusten, Niesen oder Küssen übertragen.

 

Die Bakterien gehören unterschiedlichen Gruppen an. In Europa treten vor allem die Bakteriengruppen B (ca. 69%) und C (ca. 27 %) auf. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 700 Menschen an einer schweren Meningokokken-Infektion, etwa 175 davon sind durch den Typ C ausgelöst. 40% aller Patienten sind Kinder unter vier Jahren, mit Abstand am häufigsten sind Säuglinge im ersten Lebensjahr betroffen.

 

Etwa zehn Prozent der europäischen Bevölkerung tragen Meningokokken im Nasenrachenraum, ohne dabei krank zu sein. Wird jedoch die Schleimhautbarriere durchbrochen breitet sich der Erreger auf dem Blutweg aus. Die äußerst schnell verlaufende Erkrankung kann schwerste Schäden verursachen, teilweise müssen Arme und Beine amputiert werden. Auch heute noch sterben trotz moderner Therapien etwa zehn Prozent der Patienten.

 

Wie kann ich mein Kind vor Meningokokken schützen?

Gegen Meningokokken vom Typ C gibt es eine wirksame Schutzimpfung. Typ C tritt zwar seltener auf als Typ B, verursacht aber die viel häufiger einen schweren Krankheitsverlauf mit lebenslangen Schäden oder gar Todesfällen.

 

Bei einem angenommenen Durchimpfungsgrad von ca. 80% würden bei den geimpften Jahrgängen innerhalb der nächsten drei Jahre 71 Erkrankungen und knapp 8 Todesfälle verhindert werden können.

 

Aus diesem Grund sollten Sie Ihr Kind unbedingt impfen lassen.

 

Wann soll ich mein Kind Impfen lassen?

Die Impfung sollte im Alter von 11 bis 14 Monaten erfolgen und kann gleichzeitig mit der MMR-Impfung (Mumps, Masern, Röteln) durchgeführt werden.

 

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Welche Risiken gibt es bei der Meningokokkenimpfung?

 

Möglich sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen.

Wo kann ich mein Kind impfen lassen?

Wenden Sie sich dazu bitte an Ihren Haus- bzw. Kinderarzt.

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Wer übernimmt die Kosten?

Die Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bei Kleinkindern im Alter zwischen einem und drei Jahren, also im 2. Lebensjahr, bezahlt. Einige Kassen übernehmen auch die Kosten einer Nachholimpfung bis zum vollendeten 17. Lebensjahr.

 

Ihr Haus- bzw. Kinderarzt wird Sie zur Impfung Ihres Kindes medizinisch beraten, bitte stellen Sie ihm vertrauensvoll alle Fragen, die Sie zur Impfung haben.

 

Quellen:

Robert Koch Institut; Ratgeber Infektionskrankheiten Merkblätter für Ärzte (Stand: November 2004); 2007

Robert Koch Institut; Epidemiologisches Bulletin 4. August 2006/Nr. 31