Wie wichtig ist Schlaf

 

Änderungen im Schlafverhalten

Während ein Neugeborenes 16 bis 20 Stunden Schlaf benötigt, verringert sich mit zunehmendem Alter der Schlafbedarf. Einem Erwachsenen genügen in der Regel sechs bis acht Stunden, auch wenn das Schlafbedürfnis individuell sehr unterschiedlich sein kann.

 

Wir lernen im Schlaf

Die Prozesse des menschlichen Gedächtnisses konsolidieren sich im Schlaf. Somit findet das Lernen vor allem im Traumschlaf statt. Der Traumschlaf, in der Fachsprache als REM-Schlaf bekannt, hat eine entscheidende Bedeutung für das Gedächtnis. Wer keine REM-Phase durchläuft, der vergisst schneller. Menschen, die regelmäßig Schlaftabletten einnehmen, träumen deutlich weniger. Entsprechende Tests ergeben gerade bei diesem Personenkreis ausgeprägte Gedächtnisstörungen. Zu einem gesunden Schlaf gehört unbedingt auch der Traumschlaf.

 

Was ist normal, und wo beginnt eine Schlafstörung?

Oft führen ein nachlässiger Umgang mit dem Schlaf und eine sorglose Einstellung zu ihm zu einer  Verschlechterung des Schlafes. Beispielhaft dafür sind Aussagen wie: "Wenn ich nicht mindestens acht Stunden geschlafen habe, fühle ich mich am nächsten Tag schlecht." Derartige Äußerungen spiegeln einen weit verbreiteten Irrtum wider, da jeder einzelne Mensch seinen eigenen, ganz individuellen Schlafbedarf hat. So benötigen zwischen 70 und 80 Prozent  der Deutschen im Alter von ca. 30 Jahren ca. sieben bis acht Stunden Schlaf täglich. Die übrigen 20 bis 30 Prozent hingegen kommen entweder mit weniger als sechs Stunden Schlaf aus oder beanspruchen mehr als neun Stunden, um ihr gesundes Pensum zu erreichen. Man unterscheidet Lang- und Kurzschläfer. Bezüglich ihrer Schlafgewohnheiten differenziert man zwischen den so genannten "Morgenlerchen" und "Nachteulen". Während die ersteren früh aufstehen und sich ganz fit fühlen, werden die letzteren erst spät am Abend aktiv.

 

Wer seinen eigenen Schlaftypus kennt, kann auf die persönlichen Schlafgewohnheiten Einfluss ausüben.

Im Falle von Schlafstörungen wird zuerst mit Hilfe einer Schlafanamnese analysiert, wie sich der individuelle Schlafbedarf und die persönlichen Schlafgewohnheiten des einzelnen Menschen darstellen. Als erster Schritt in der Behandlung von Schafstörungen wird eine schlafhygienische Beratung durchgeführt. Anschließend wird bei einer chronischen Ein-/Durchschlafstörung eine entsprechende verhaltenstherapeutische Maßnahme abgewendet, um die Schlafqualität zu verbessern. Hierdurch ergeben sich häufig gute Möglichkeiten, die Schlafstörungen ohne den Einsatz von Medikamenten zu beseitigen. Eine schlafhygienische Beratung wird von einem schlafmedizinisch erfahrenen Haus- bzw. Facharzt durchgeführt. Ebenso kann die schlafhygienische Beratung durch einen Psychologen erfolgen.