Arterielle / Venöse Durchblutungsstörungen 

Venöses Ulcus Cruris

Das venöse Ulcus Cruris entsteht typischerweise dann, wenn eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Venen vorliegt.  (chronisch venöse Insuffizienz)

Ein Hinweis auf die Erkrankung sind ziehende Schmerzen, meist im Bereich der Fußsohle, der Innenseite der Oberschenkel, der Leiste oder der Kniekehle. 

Manchmal treten Schmerzen mit einer erheblichen Beinschwellung nach einem thrombotischen Venenverschluss auf. Bei einer tiefen Beinvenenthrombose schwillt das Bein immer schmerzhaft an. Die Gefahr einer Lungenembolie ist dann gegeben. Ausgeprägte Varizen (Krampfadern) sind immer ein Hinweis auf eine venöse Insuffizienz.

Es ist höchste Zeit, den Arzt aufzusuchen und mittels verschiedener Diagnosemethoden die Ursache dieser Schmerzen zu ermitteln. 

Arterielles Ulcus Cruris

Typischerweise findet man das arterielle Ulcus Cruris auf dem Fußrücken, oder zwischen den Zehen aber auch an den Zehenspitzen oder in der Umgebung des Außenknöchels.

Ursache ist die mangelhafte Blutversorgung der Beine als Folge von Gefäßerkrankungen. Auch Gefäßentzündungen, die den Fluss des Blutes behindern können zum Ulcus Cruris führen.

Um den Blutfluss wieder herzustellen kann die Chirurgie mit Stentimplantaten, Bypassoperationen oder Gefäßaufdehnungen mittels Ballonkathedern helfend eingreifen. Wenn eine Operation nicht mehr durchgeführt werden kann, z.B. wegen zu hohem Operationsrisiko, dann kann die mikroprozessorgesteuerte Stimulation des 10-ten Hirnnerven (Nervus Vagus) zu einer Verbesserung der Durchblutung führen.

 

Gemischt arteriell / venöses Ulcus Cruris

Beim gemischten arteriell-venösen Ulcus Cruris kommt es sehr darauf an, die Grunderkrankungen, die zum Ulcus Cruris geführt haben, zu erkennen. Hier ist eine gründliche Anamnese und exakte Diagnose von großer Wichtigkeit. 

Bereits bei der Anamnese muss der Arzt herausfinden, welche Einflussfaktoren zu den Beschwerden führten, die zur Entwicklung des Ulcus beigetragen haben. Im Rahmen der Eigen- und Familienanamnese können Risikofaktoren wie z.B. starker Alkoholgenuss, Rauchen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (KHK), Diabetes mellitus, Thrombosen, bestimmte Operationen ermittelt werden. Auch Erkenntnisse über die Therapie der Risikofaktoren tragen zur Diagnose bei.

An dieser Stelle verweisen wir auf unsere Hilfen zum Arztgespräch, die Sie downloaden können.Hilfen zum Arztgespräch, die Sie downloaden können.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass eine vorangegangene Diagnose die vorliegende Erkrankung (Ulcus mixtum) als arterielles oder als venöses Ulcus definiert und entsprechend therapiert hat. Dabei muss man wissen, dass die Therapien der beiden Ulcus-Formen oft gegenläufige (konträre) Behandlungsformen aufweisen. 

Jetzt wird auch verständlich weshalb diese Mischform des Ulcus Cruris kaum spontane Heilungstendenzen zeigt und deshalb häufig eine langwierige, streng kontrollierte Therapie erfordert.

Nicht auszuschließen ist, dass die offene Wunde als rein äußerliches Problem diagnostiziert und therapiert wird, ohne die Grunderkrankungen zu berücksichtigen. 

Die Therapie der Grunderkrankungen und die Wundversorgung sind als Gesamtbild zu betrachten und bedürfen eines ganzheitlichen Therapieplans.