Diabetiker und Ulcus cruris, das „offene Bein“; Alarmsignale

Diabetes mellitus gehört in Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen. Mit steigender Tendenz. Vier bis fünf Millionen Menschen leiden darunter. Ein Viertel von diesen Menschen leidet an einem „offenen Bein“ auch als „diabetischer Fuß“ bezeichnet, fachsprachlich „Ulcus Cruris“ .

Häufig sind es gerade jüngere Menschen, die diese chronische Krankheit entwickeln.

Der hohe Zuckergehalt im Blut kann die Funktion der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) einschränken. Liegt gar eine Mangeldurchblutung durch Gefäßverschlüsse vor, können die Leukozyten die Aufgabe der Immunabwehr nicht mehr ausreichend erfüllen. Als Folge dieser Mangeldurchblutung kann es zu Infektionen kommen, die bei zu späten Gegenmaßnahmen ebenfalls ein Ulcus Cruris ausbilden können. Es macht Sinn, das Blut in regelmäßigen Abständen untersuchen zu lassen. (siehe auch Blutwerte)

Alarmsignale

Erhöhte Temperatur, Fieber, Frösteln, Frieren

Wir Menschen haben typischerweise eine Körpertemperatur zwischen 36,5° und 37,5°C. Von 37,6° bis 38,5°C spricht man von Fieber, ab 39°C spricht man von hohem Fieber.

Häufiges Frösteln und Frieren kann ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen sein. Blässe, kalte Hände und kalte Füße sind bspw. ein Hinweis auf zu niedrigen Blutdruck. Tritt zu Fieber noch ein Schüttelfrost auf, ist das evtl. eine schwerwiegende Infektion. 

Infekte sind mitunter für die Ausbildung eines Ulcus Cruris mit verantwortlich.

Ödeme, Schwellungen

Ödeme sind Schwellungen die sich aus einer Ansammlung von wässeriger Flüssigkeit in Gewebeteilen bilden. 

Wenn sich bspw. eine Thrombose gebildet hat, das ist ein Blutgerinnsel, das eine Vene im Beckenbereich oder in den Beinen verstopft, dann kann sich das Blut in den Venen im Unterschenkel oder im Fuß zurück stauen. Diese gestaute Flüssigkeit kann in umliegenden Gewebeteilen angelagert werden und ein Ödem verursachen.

Auch defekte „Venenklappen“, das sind „Rückschlagventile“, die das Blut nur in eine Richtung - zum Herzen hin - laufen lassen, können verhindern, dass das venöse Blut in ausreichender Menge zum Herzen hin transportiert wird.

Die Venenklappen sind von der Natur deshalb eingerichtet, weil vor allem im Stehen das Blut „bergauf“ fließen muss und die Schwerkraft den Blutfluss nach oben behindert.

Wenn die Venenklappen nicht richtig arbeiten, kann sich das Blut im Unterschenkel oder im Fuß zurück stauen und ein Ödem (Schwellung) oder Thrombose (Blutgerinnsel) bilden.

Verhärtung

Die tastbare Verhärtung einer  Vene, z.B. am Bein, ist ein Hinweis darauf, dass die Vene „verstopft“ (thrombosiert) ist. Oft fühlt sich der Bereich deutlich wärmer als nicht betroffene Gewebeteile an. 

Sobald man eine tastbare Verhärtung spürt, sollte man den Arzt aufsuchen. Er kann feststellen, ob es sich um eine vorübergehende Venenentzündung handelt oder um eine Entzündung, die nach innen ausgeprägter ist als nach außen sichtbar und deshalb gefährlich sein kann. Im ungünstigsten Fall kann es zu einer tiefliegenden Venenthrombose mit dem Risiko einer Lungenembolie kommen.

Eitriger Ausfluss, Exsudat

Exsudate entstehen durch Entzündungen, die häufig durch Infektionen hervorgerufen werden. Mit dem Exsudat versucht der Körper Krankheitserreger oder abgestorbenes Gewebe abzusondern.

Der Körper versucht also die körpereigenen Abwehrkräfte zu mobilisieren, um so den ursprünglich gesunden Zustand wiederherzustellen. Bei kleinen Schürfwunden gerinnt das Exsudat und bildet einen Wundschorf (Grind) der dann vom neu gebildeten, gesunden Gewebe abgestoßen wird.

Bei nässenden Wunden kann sich kein Wundschorf bilden. Vor allem bei Wunden, die sehr viel Exsudat absondern und zusätzlich durch einen unangenehmen Geruch auffallen, 

ist es höchste Zeit ärztlichen Rat einzuholen.