Herzinfarkt

Der Herzinfarkt ist eine höchst gefährliche Notfallsituation. Bei einem Verdacht auf Herzinfarkt sofort den Notarzt - Rufnummer 112 - herbeirufen.

Anzeichen für einen Herzinfarkt:

  • Ernstes Warnsignal: Nächtliches Erwachen mit Schmerzen im Brustkorb
  • Länger anhaltende starke Schmerzen hinter dem Brustbein,  die manchmal in den linken Arm oder in beide Arme ausstrahlen. Solche „Strahlschmerzen“ können auch in Hals, Kiefer, Schulterblätter, Nacken oder Oberbauch auftreten.
  • Gefühl der Schwäche, Schwindel, bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Kalte Schweißausbrüche auf Stirn und Oberlippe
  • Fahle Gesichtsfarbe, Blässe
  • Atemnot, Unruhe
  • Erbrechen, Übelkeit
  • Todesangst

Koronare Herzkrankheit (KHK)

2062A27-KoronareDie häufigste Ursache für diese Erkrankung sind Ablagerungen in den Gefäßwänden. Durch diese Ablagerungen wird der Querschnitt des Gefäßes kleiner, verengt, bis hin zum vollständigen Verschluss. Hierdurch kann der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff etc. versorgt werden. Ein Anzeichen dafür ist das Gefühl einer „Brustenge“, die als Angina pectoris bezeichnet wird. Wird dieses Phänomen nicht medikamentös oder sogar operativ behandelt, können Herzrhythmusstörungen auftreten, die zum Herzinfarkt oder zum plötzlichen Herztod führen können.

Um einer KHK vorzubeugen sollte man sich intensiv mit einer gesunden Ernährung und ausreichender Bewegung beschäftigen. 

Herzkranzgefäße

Oberhalb der Aortenklappenebene gehen von der Hauptschlagader die Herzkranzgefäße (Koronarien) ab, die das Herz mit Blut und Sauerstoff etc. versorgen. Es gibt eine rechte Koronare und eine linke Koronare. 

Für die Koronararterien gibt es keine Umgehungskreisläufe, die dann, wenn ein arterieller Verschluss vorliegt die Versorgung des Herzmuskels übernehmen könnten. Wenn es zu einem Verschluss von Herzkranzgefäßen kommt, stirbt der Bereich des unversorgten Herzgewebes ab. Es kommt zum Herz- oder Myokardinfarkt. Wenn eine Schädigung der Gefäße diagnostiziert wird, spricht man von einer koronaren Herzkrankheit (KHK).

Herzklappenfehler

Herzklappenfehler können angeboren sein oder durch eine rheumatische oder bakterielle Ursache hervorgerufen werden.

Ein Anzeichen für einen Herzklappenfehler ist bspw. Atemnot. Wenn diese auftritt, dann muss der Arzt durch Blutdruckmessungen, Elektrokardiogrammen (EKG) und weiteren geeigneten diagnostischen Maßnahmen feststellen welche der Herzklappen betroffen ist.

Wenn eine rheumatische / bakterielle Ursache vorliegt, dann wird der Arzt wahrscheinlich ein Antibiotikum verabreichen um den Bakterienherd, der sich auf einer Herzklappe angesiedelt hat zu eliminieren. Dies sollte schnellstens geschehen

Der kleine Blutkreislauf oder Lungenkreislauf

Als Lungenkreislauf oder kleiner Kreislauf wird der Teil des Blutkreislaufs bezeichnet, der das Blut vom Herzen zur Lunge bringt und wieder zurückführt.

In der Lunge erfolgt die „Auffrischung“ des Blutes mit Sauerstoff. Es findet ein Austausch statt, bei dem durch Diffusionsvorgänge in der Lunge dem Blut  Kohlenstoffdioxid (CO2) entzogen wird und Sauerstoff (O2) zugeführt wird.

Dieses sauerstoffreiche Blut fließt über die Lungenvenen in den linken Vorhof des Herzens.

Der Weg des Lungenkreislaufes stellt sich, beginnend im rechten Vorhof des Herzens, wie folgt dar:

Rechter Vorhof > Trikuspidalklappe > rechte Herzkammer > Pulmonalklappe > linke / rechte Lungenarterie > Lunge (hier erfolgt der Austausch von CO2 und O2) > linke und rechte Lungenvene > linker Vorhof > Mitralklappe > linke Herzkammer.

Aus der linken Herzkammer fliest das Blut in den großen Blutkreislauf.

herz

 

Der große Blutkreislauf

Über die Aorta wir das Blut nach Passieren der Aortenklappe in die Arterien gepumpt.

Die Arterien leiten das Blut in die Organe. In den feinsten Verästelungen der Gefäße in den Kapillaren, werden Nährstoffe und Sauerstoff an das Gewebe und an die Organe abgegeben und Abfallstoffe aufgenommen. Über verschiedene Venen wird das Blut wieder zum Herzen geführt. Es gelangt wieder in den Lungenkreislauf, wo wieder CO2 entzogen und O2 zugeführt wird.

kreislauf

 

Bluthochdruck (Hypertonie)

Der Bluthochdruck ist eine Erkrankung des arteriellen Gefäßsystems bei dem der Druck in den Gefäßen dauerhaft (chronisch) erhöht ist. 

Der Arzt misst den Blutdruck meist mit einer Manschette, die um den Oberarm gelegt und mittels einer kleinen Handpumpe aufgeblasen wird. Durch das Aufblasen der Manschette wird die Armschlagader (Arterie) abgedrückt und der Druck in der Manschette wird auf der Skala des Blutdruckgeräts angezeigt. 

2061A27-Blutdruck-messenZur Messung bedient sich der Arzt eines Stethoskops, das er auf die Arterie auflegt und mit dem er auf einen bestimmten Ton wartet. Hört der Arzt den ersten Ton, mindert er den Druck in der Manschette durch Ablassen von Luft und ermittelt den Druck, der notwendig ist um das Blut wieder in der Arterie fließen zu lassen. Dieser Wert ist der systolische (obere) Blutdruckwert. Durch weiteres Vermindern des Drucks (Ablassen von Luft aus der Manschette) kommt der Augenblick, wo der Arzt kein Geräusch mehr hört. Zu diesem Zeitpunkt liest der Arzt auf der Skala des Messgeräts den diastolischen (unteren) Wert ab.

Wenn Sie mehr zu dem „bestimmten Ton“ nachlesen wollen, dann geben Sie in die Suchmaschine Ihres Computers den Begriff „Korotkow-Geräusch“ ein. 

Die Systole beschreibt das Zusammenziehen des Herzmuskels. Diese Muskelkontraktion pumpt das Blut aus dem Herzen durch die Aorta in die Arterien. Die Systole beschreibt die Pumpleistung des Herzens.

Nach der Systole folgt die „Erschlaffungsphase“ des Herzmuskels, die Diastole.

Typisch für die Diagnose einer Hypertonie ist ein systolischer Blutdruck von mindestens 140 mmHg und ein diastolischer von mindestens 90 mmHg.

Die häufigsten Ursachen für einen Bluthochdruck

Es sind komplexe Vorgänge im Körper, die zu einer Hypertonie führen können. Die Wissenschaft forscht intensiv nach den Ursachen. Bekannt aber sind die Faktoren, die einen Bluthochdruck begünstigen:

  • Bewegungsmangel
  • Erhöhte Blutfettwerte
  • Hoher Alkoholkonsum
  • Hoher Salzkonsum
  • Niedrige Kaliumzufuhr (Ernährungsproblem; zu wenig frisches Obst und Gemüse, Nüsse)
  • Rauchen
  • Übergewicht (Bauchumfang Männer > 102 cm, Frauen > 88 cm)
  • Typ-2-Diabetes
  • Fortgeschrittenes Alter (Männer > 55 Jahre, Frauen > 65 Jahre)

Unser Tipp: 

Lassen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig beim Arzt oder Apotheker messen und reden Sie mit diesen Fachleuten, wenn Ihr Blutdruck erhöht ist. 
Schon mit ein bisschen mehr Bewegung und meist schon mit einer abgestimmten Ernährung können Sie die Gefahr eines Herzinfarkts mindern.

 

Das Herz

Das Herz ist eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper. Es schlägt und schlägt, ganz selbstverständlich. Deshalb beachten wir es nicht so sehr. Wehe, wenn es „stolpert“, aus dem Tritt kommt. Dann wird es kritisch.

Das Herz ist ein Organ, das mit rhythmischen „Pumpbewegungen“ das Blut durch den Körper pumpt und so die anderen Organe versorgt. Es ist ein großer Muskel, der Hohlräume und Herzklappen aufweist, die wie „Rückschlagventile“ wirken und das Blut beim gesunden Herzen immer nur in eine Richtung fließen lassen.

Sehen wir uns das Herz genauer an:

Hinter dem Brustbein, leicht nach links versetzt liegt das Herz. Es wir von einem Beutel aus Bindegewebe, dem Perikard,  umschlossen. Unter dem Perikard liegt das Epikard. In dieser Schicht sind die Herzkranzgefäße (Koronarien) eingeschlossen, dann erst kommt man zur eigentlichen Muskelschicht, dem Myokard. 

Das Innere des Herzens ist mit einem dünnen, hautartigen Gewebe, dem Endokard ausgekleidet.

Das menschliche Herz hat zwei Vorhöfe und zwei Herzkammern Vorhöfe und Herzkammern werden durch die Herzscheidewand getrennt. Die Herzklappen im Herzen arbeiten als Rückschlagventile, so dass das Blut nur in eine Richtung fließen kann. Eine Arterie transportiert das Blut vom Herzen zu den Organen, eine Vene von den Organen zum Herzen.

 

Das Herz

In den rechten Vorhof münden die obere und untere Hohlvene. Sie führen das sauerstoffarme Blut aus dem großen Kreislauf (Körperkreislauf) dem Herzen zu. Zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer befindet sich die Trikuspidalklappe, die beim Zusammenziehen der Herzkammern einen Rückstrom des Blutes in den Vorhof verhindert. Von der rechten Herzkammer aus fließt das Blut in die Lungen. Der Rückfluss in die rechte Kammer wird durch die taschenförmige Pulmonalklappe verhindert. Die Lungenarterien führen das sauerstoffarme Blut dem Lungenkreislauf (kleiner Kreislauf) zu.

Durch meist vier Lungenvenen fließt das in der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut in den linken Vorhof. Von hier aus gelangt es über die Mitralklappe zur linken Kammer. Der Ausstrom erfolgt über die Aortenklappe in die Hauptschlagader.