Erkrankungen des Darms
Morbus Crohn
Diese chronische Entzündung aller Wandschichten des Darmes betrifft typischerweise den unteren Abschnitt des Dünndarms und kann sich auf den gesamten Verdauungstrakt ausbreiten. Es kann zu röhrenförmigen Verbindungen (Fisteln) zwischen dem Darm und anderen Organen, der Bauchhöhle und der Haut kommen sowie zu Engstellen (Stenosen) im Darm.
Die Erkrankung verläuft in Schüben, d.h. Erkrankungsphasen wechseln sich mit Phasen relativer Beschwerdefreiheit ab.
Morbus Crohn ist eine seltene Erkrankung, deren genaue Auslöser nicht eindeutig geklärt sind. U.a. wird eine Autoimmunerkrankung oder ein Gendefekt diskutiert.
Es besteht in der Regel kein erhöhtes Darmkrebsrisiko, jedoch sollte eine regelmäßige Vorsorge, vor allem bei lang anhaltender Erkrankungsphase ohne Therapieerfolg, durchgeführt werden.
Colitis ulcerosa
Diese chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut führt zur Bildung von blutenden Geschwüren (Ulcera) in der Schleimhaut des Dickdarms. Der Dünndarm wird im Unterschied zum Morbus Crohn nur selten betroffen. Die Erkrankung verläuft in Schüben, d.h. Erkrankungsphasen wechseln sich mit Phasen relativer Beschwerdefreiheit ab. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse zu den Ursachen einer Colitis ulcerosa. Stress kann als Auslöser für einen Schub eine Rolle zu spielen. Bei lang andauernder Erkrankung mit häufigen Schüben erhöht sich das Dickdarmkrebsrisiko. Daher sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen, vor allem eine Darmspiegelung, unbedingt durchzuführen.
HNPCC oder Lynch-Syndrom
Der Erbliche Nicht-polypöse Darmkrebs (engl.: Hereditary Non-Polyposis Colorectal Cancer, HNPCC), auch Lynch-Snydrom genannt, führt aufgrund von Defekten im Erbgut zu einem stark erhöhten Tumorrisiko. Daher sollten Betroffene spätestens ab dem 25. Lebensjahr jährlich eine Darmspiegelung zur Vorsorge durchführen lassen.
Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP)
Bei einer FAP gerät das Wachstum der Darmschleimhautzellen aufgrund eines Gendefekts außer Kontrolle. Daher entwickeln sich bereits in jungen Jahren Hunderte bis Tausende von Darmpolypen. Wegen der vielen Polypen besteht ein sehr hohes Risiko, bereits ab einem Alter von 20 Jahren an Darmkrebs zu erkranken. Bei FAP-Patienten beginnen die Vorsorgemaßnahmen daher ab einem Lebensalter von 10 Jahren.